Archive für den Monat: Januar, 2020

ocean promotion, durchs tauwerk auf dem fensterglas morgens, such dir leihwörter aus, sie sind die mütter deiner wahrnehmung, sie befeuern dich, machen dich heiß auf die biographische verwandlung, gleich der des falters zwischen den blättern, herausfallend als ein stück rost –

jenseits der jahrhundertmitte im trolleybus, unter laternen, die ein gelb-grünliches licht absonderten, durchs musikerviertel, mozartstraße, beethovenstraße, wir hingen an den drähten des magiers, der die busse heranschweben ließ, hingen an den lippen der gemäuer, deren bruchgestein und simse birkenüberwuchert, sie verhießen uns was, und eher ein nachklang ihr bruchstückhaftes latein, solvent vom trug –

wir hingen an dieser steinernen zukunft, die nah an den fenstern des busses vorbei zog, hingen daran wie stripper, mit unserer vielfach gebrochenen sprache, wir zogen eine spur, die noch im entstehen verlöschte –

[noch werkstattfassung]

sie habe nichts eigenes mehr, sagt sie, werde wieder zu solch einer verhuschten gestalt, die mit dem objektiv nicht einzufangen ist, immer im hintergrund, die rückenpartie zur mitte, das leben lässt zu wünschen übrig, die tage kommen mit sirenenton, wir sprechen ins unbekannte, sehen den einschuh versinken, im uferschlick, und denken gar nichts –

sie sprachen vom weggehen, an den tischen vor wie hinter uns, von freitagen, an denen es ernst würde und man sich lieber nichts vornehmen sollte, der fortgänger ziel schien ausgemacht, doch nicht dasselbe; willst’n einheitskuchen, fragte wer in die runde, wir bestellten fisch, mochten das tagesangebot nicht ausschlagen –