Archive für den Monat: November, 2022

die tage ohne überfahrt*, die laken leer, fähren kalt, da friert nichts zu, der frost steckt schon in den dingen, wird nur erweckt, wir bleiben fern dieser tage, holen nicht über, das erörterte zu schwer uns, schwerer als jegliche last, uferlos, so bleiben wir auswärts, figuren, wohl gesetzt –

*inspiriert von Pia Birkel: „Tage fasten“ aus ihrem Band „schmelzwert“

zwischen zwei punkten ohne halt sah ich rehe auf einer brache, in der dämmerung, erwartbar dies im dunkeln sich verlierende grün des schlags, büschel ragten empor, untauglich als versteck, als fluchtpunkt vielleicht, der auffälligkeit zu entgehen, im stillestehen, während wir im zuge uns der ziele sicher wähnten, die wir gewählt –

jenes wesen, das nachts nicht schlafen kann, ums haus streift oder auch nur um den tisch in der küche, es hält sich dran, dass da nichts ist, woran man sich halten könnte, nachts, wenn man in die lichter draußen schaut, die vereinzelt, denen nichts gemein außer ihrer quelle, dem nachtstrom, der die zähler leiser klicken lässt, eher vergleichbar dem rascheln des kupfergelds vom ahorn, oder von der eiche, nächtens, wenn es den baumkronen entgleitet, von einem luftzug bewegt, der kaum zu spüren –

zeilenweis zurückliegendes, zurückgelegtes leben, für was, vielleicht für später, so wie man sich etwas im geschäft zurücklegen lässt, weil man es im moment nicht zu transportieren oder zu bezahlen vermag, es, so man noch wege zu erledigen hat, verderben könnte, der ins kühlfach oder aufs eis zurückgelegte fisch, glänzendes schuppenfell, das maul geöffnet, den tod aufgeschnappt, ein etwas von köder, der fürs nicht-kiemen-wesen die luft, an der luft gehangen, getrocknet, gedörrt, der leib ein laib eher, nutzweise, handelsware, ausgepustet in regale, realien, wandelbare –