Archive für den Monat: Dezember, 2020

mit dem licht wird das gedächtnis der menschheit verlöschen/ sie wird sich nicht erinnern können, wie man feuer macht/ oder noch einmal den buchdruck erfinden –

Sie bewegt sich rhythmisch im polster des zuges, wie auf einer schaukel/ neben ihr stimmen, der blick durchs fenster verhangen/ der blick ins innere, detonationen uniformierter wallfahrer auf der reise von d nach d/ eine flasche rotwein kreist, gelangt in ihre finger/ die aus dem abteil wollen sich berlins gerühmtheiten ansehen

die originale, scheintot in plastik verpackt/ in kneipen jederzeit fassbar/ der zug defiliert an plänterwald und treptower park vorbei, passiert das gewässer/ filetierter fluß, der steht, nicht vor noch zurück weiß/ angler entdeckt sie, gefesselt an ihren schnüren/ die die viel zu kleinen fische immer wieder entkommen lassen, in den fangarmen der spree –

[1982/2020]

nachtzugblau, wenn du dich im fenster siehst, am tisch des mitropawagens, im scheingeflacker, dahinter der rausch, kiefernherden mit gestreckten häuptern, schaust dich an, ohne dir in die augen zu blicken, in denen sich das dunkel weggedreht, da geht die sehnsucht nach außen –

himmelhund fragt nach dem wert seiner immobilie und ich, was landschaft ist, eine formation, mannschaft von gelegenheiten oder liegenschaften, von denen keine dir gehört –