Archive für den Monat: April, 2012

vom hörensagen geisterte mir durch den kopf, als ich morgens die meisen im ahorn beobachtete – das meiste über das verhalten einheimischer vögel weiß ich nur vom hörensagen … Und habe diese redewendung oft ver-, jedoch kaum einmal in schriftgestalt wahrgenommen. Natürlich sofort der gedanke an die sage, die über jahrhunderte allein mündlich überliefert worden ist, über generationen weitergegeben, und möglicherweise gerade deshalb diese bezeichnung erhielt, während die ansage lediglich ein abglanz davon. Es steckte zündstoff in der sage, dynamit, das ging um und um, durch vielerlei mund, nach aller regel und kunst, und wer den mund zu voll genommen, ist hernach vielleicht auf den hund gekommen, oder hinter schloß und riegel, verurteilt von einem, der das sagen hatte …

ein blatt papier auf dem schreibtisch, seit jahren, auf das ich ab und an ein paar worte notiert, zusammenhanglos zumeist, selten halbsätze, worte, die mir irgendwann anstößig erschienen, umgeben von einer aura, einen sinn- oder schwingraum, atmosphäre, und ich wagte es kaum, sie fernerhin anzurühren …

drei worte stechen hervor, jedesmal, wenn mein blick zu diesem blatt geht: butterweich kopfnuß wermut – sämtlich in schwarzer tinte aufnotiert, einer samtweichen, die über die jahre verblaßt und nun in einem verschossenen grün erscheint, während der worte schatten möglicherweise schon längst in einen anderen textraum abgetaucht –