Archive für den Monat: Mai, 2023

wir trugen uns in schritten in die abwesenheit, als ob nicht die körper, eher der geist das leb- und willenlose, und so unser los, spürten den übergang kaum, den einschluß in zimmern, vor bildschirmen, der einbildung von interaktionen, von welt in und mit uns, um uns, obgleich da nur verlassenheit, allein die klänge draußen, abgehoben, ohne haftung, grundstückslos der trimmer und bläser, der sägen und mäher, das klacken von wagentüren, als ob da kühlkammern geöffnet und die erkaltete luft flirrte in der erhitzten, spur des entrinnens, bliebst aber jenseits der tür, im innern der anwesenden abwesenheit, die gleich einem gewand, das unsichtbar macht, wie fleckige haut, der faltenwurf der altersbürde, du reistest in worten, die dich nicht zu erkennen gaben, die selbst verschlossen, und so hieltest du sie – je befremdender die anmutung, umso besser –

die museen ließen wir aus, trieben durch das subtropische klima der kleiderbasare, ich probierte mich an, hinter planen, die nur so schützten vor florentinischen blicken, wir schauten an erdfarbenen bauten empor, auf die bürde der portale zwischen granitsäulen, wie ernst, die passage der brücke über den arno ein spiel, wir dutzten uns nicht, saßen auf einer terrasse und blickten ins jenseits von anhöhen, der vogel im käfig über unseren köpfen schwieg –

knöchel gegeneinander schlagen, dass es klingt, während du schwarze flecken im gesichtsfeld beobachtest, die auf und ab tanzen, und denkst zuerst, es sei ein insekt, hebst schon die hand, zu spät natürlich, denn es sind die nichtigkeiten, die dich stören, wie diese schwarzen schwebeteilchen, an die hast du dich aber schon gewöhnt, die sind so nichtig wie die wettervorhersage, kommt regen? in sachsen doch nicht, vielleicht südlich westlich oder nördlich davon, die trockenen winde aus dem osten, wolken geben sich bedeutungsschwer, bringen jedoch nichts außer ein wenig rauchigen schatten, material für die staublunge, von den gepflügten feldern –

schluß mit den staubverliesen/ und räume noch mal neu: vermessen, durchmessen und erahnen, ist da was ziegelmäßig umbaut oder nur noch rußige mauer, die was scheidet, das unermesslich, reichtum nimmer, der putz ist runter, der eine oder andere ziegelzahn, rot, besticht, willst mit den fingern darüber gleiten, deine augen sehen ihn alt, als stoff, der nicht mehr gilt, in zeiten des grauen kunstgesteins, doch sande auch, die gasbetonziegel größer, damit man eher fertig, mit dem bau, der idee vom bau, das bauen vergißt, das worauf –

die hügel irisch-grün, da, wo man es ließ, das land, oder schon zeitig bestellt, mit etwas anderem als raps, und wo nachgewachsen das gras und etwas dunkler nun als sanft, hie und da herdentiere drin, oder drauf und dran, wo sich ketten von bäumen ziehen, schmale straßen entlang, zwischen hebungen hindurch, bleibst schön auf dem grund und deiner haftung nah –

wie wir, den landlaib gelöst, verhökert für wenig mehr als nichts, im angebinde all die totgeliebten vögel, und mähten das gras bis zur wurz, bis zur scham, die spürten wir nicht, und sagten bloß ich, weil das wir ramponiert, pioniersiedler-ich, ohne ehrenkranz, ohne zubrot, ein wenig krieg, ein wenig list, das gabs danach, betrauerten das tuch der einen und der anderen fahne und wirtschafteten weiter, im vortrieb, den wir sinn nannten, löcher in die erde, guckten in die luft, in der abendwinde schwer/ der traumballast wächst, alles war traum und mehr, all das vergessen und sehr, dunkel und schwer, alle begehr nach licht, der zukunft erynnien verstummt, landlösiger laib meer, es rauscht in uns und rauscht fort –