eingeschlossen in dieser kapsel morgenlicht, der wüstenstaub hat sich verzogen, du blicktest zu den sternen, die nicht zu deuten, noch wahrzuhaben, wo bliebe zuversicht, wenn doch das lamm dieser tage, zu ostern, und über land prozessionen, der rauch von feuern, die uniformen zwangsjacken gleich, wo freiheit sein sollte, den mund geöffnet, die kunde vom gebrochenen zeiger, dem sprung im stundenglas, wo’s zerrinnt, liest du linsen auf, die aus dem sieb gerutscht –

wenn ich mich mitgenommen fühle, von der hitze des april, dem exzess der blüten, den staubemanationen, der übertritte aller vegetation in den mai, ein riesenschritt in den winter, die verwunderung, abgeblüht, abgebrüht der zeitgenosse, mit was dickem hinter den ohren, sitzt dort der schalk, der unerhörte, angesichts der ausuferungen lichts, der schattenmale auf der haut, kränkelnder gewißheiten, ab ins bein-, ins steinhaus, ins beständige, das lockert sich auf, grinst, kaffee ist aus, und alles auf der tafel geschichte –

staub deckt alles ein, die schreibgeräte auf dem tisch, die so beiläufig, sie nutzt nur zwei oder drei von den sieben, die anderen könnten projektionen archäologischer ausgrabungen darstellen, nicht ein fleckenmal von ihren fingern, verpuppt in dieser hülle aus staub, unantastbar, der staub deckt sie ein, bewahrt sie für zeiten auf, in denen andere danach sehen, nach der besitzerin, einer verstaubten existenz, zu alt, um noch wahrgenommen zu werden, man blickt über ihre schultern hinweg wie über ein riff, jenseits dessen die tiefe, leere, und fragt sich nicht, in den ohren das österliche sanctum, die fahne gehisst –

bin so ganz abgekommen, und nun im falben licht der sonne der klang von schüssen, vom schießplatz her, schüsse, als würden laufbretter von einem gerüst geworfen, ohne rhythmus, ohne plan, wie schüsse eben, an einem ostersamstag, da die toten von den kreuzen genommen, man noch soviel zu erledigen hat, diesen langen tag, bis zu den nächtlichen feuern, den anklängen einer erlösung, von der man vergessen, wovon und wozu, sie einem von den toten freimacht, den dienstwegen, den begradigungen etwelcher biographien, den untergrabungen/ der mensch scheint losgelassen und produziert geräusch –

du hast unterdruck, siehst blass aus, und sie hängt nur so rum, die umgegend, bewegt sich nicht oder so schnell, dass du auf der stelle trittst, was sowieso das beste in dieser lage, formuliert für später, der regen formulierts dann um, lässts ablaufen, dein zeitalter, den bach runter, gleich den innovationen von gestern, der trumpf sticht nicht mehr, abgekartetes spiel in vorortzügen, das war einmal, auch die glaubten eher an ab- als an zukunft, im spiel um pfennige, das halbe ganze, dem geht man aus dem weg, heutzutage, wie der tiefe von gesprächen, in die man furchtvoll starrt, auf lichter jenseits des grabens, oder diesseits, was gilts –

blinde schuhe, die wer weiß woher wohin, schuhspitzen nach vorn, wo sie hinweisen ist immer vorn, selbst wenn einer sich rückwärts bewegt/ dieses paar, abgestellt am straßenrand, als wäre dessen saum nur ohne zu betreten, weiße sportschuhe, dessen träger sich anscheinend in luft aufgelöst, seit tagen harrt das paar auf seine rückkehr, die spitzen nach vorn, zur fahrbahn hin, die es zu überqueren gilt, was ohne schuh in dieser jahreszeit, wo es blitzt vom reif letzter nächte – sie machen einen ordentlichen eindruck, fast wie neu, könnte wer behaupten, dennoch stehen gelassen, nur so, wie der oder die geliebte, wenn einer ihrer überdrüssig geworden –

nächtlich waise, wie sie zwischen den geschossen wechselt, von raum zu raum im dunkeln, waise geworden, verwaiste datei in den registraturen, tagwerke kaum zu verzeichnen, aktivitäten, scheint sich alles nachts abzuspielen, zwischen den stockwerken, wo sie mal als schatten, mal als metapher unterwegs, aus fenstern starrt, ins mundlos helle von lampen, den schattenwürfen folgt, filigranen linien, die sich abzeichnen, die sie freihändig so gar nicht beherrscht/ kein tagwerk in sicht, allein das nächtliche treiben, das keine spuren hinterlässt, verwaistes ich, verwaiste metapher, kommt schnee in dein angesicht, jetzt im märz, kommt schnell und vergeht gleich wieder –

kein schnee, soweit das auge reicht, nicht mal mond, allein ein schwaches flimmern auf der fläche, von der feuchtigkeit her, die sich nächtens darüber gebreitet, das reicht schon, sich etwas einzubilden, für später, gelegenheiten, in denen man gar nichts mehr, nur noch von alles zu sprechen in der lage, nicht von momenten, augenblicken, in denen man dies oder jenes wahrgenommen, wie etwa den weißfleckigen hund auf dem baumstumpf in der nebenstrasse, der da oben einige minuten ausharrte, gestreichelt wurde, einen bissen zugesteckt bekam, die sonne darüber ein milchiger fleck, die feuchtigkeit längst vom wind fortgenommen, wohin –

das fenster zum feldweg hin, wo nicht der laternen licht, lediglich das schimmern der sterne, himmelwärts/ das dunkel der verwandten mütterlicherseits, obgleich deren geschichte im offenen lag, doch die väterlichen verwandten schienen das licht zu verwalten, die bastionen lichts, in dienstgebäuden und selbst im schacht, ihre tätigkeit und das dunkle betreffend galt ein schweigegebot, dabei hatten die ländlichen anverwandten nichts zu verbergen –

da, wo die verdickung im gesträuch, das noch kahl, hockt die katze, gleich einem dunklen stück holz, sitzt dort lang, ohne regung, und sieht, was passiert, wer, den weg, die codierten pfade der katze, die für mich unsichtbar, bis auf den weg entlang des strauchwerks, der straucheln lässt, so manchen gedanken oder blick, der tiefer dringen will ins gestrüpp, sich eindrücken dort, oder ins weiterführende gelände dahinter, so ein blick, der was nimmt: wahr und vielleicht auch mit, strauchdieb du, suchst und findest, was auch immer –